Fleischbrücke

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Blick über die Fleischbrücke Richtung Hauptmarkt
Blick über die Fleischbrücke Richtung Hauptmarkt & Kaiserburg, Foto: DALIBRI, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Fleischbrücke Nürnberg

Die Fleischbrücke in Nürnberg ist ein architektonisches Meisterwerk und erinnert mit ihrem steinernen Bogen an die berühmte Rialtobrücke in Venedig. Sie überquert die Pegnitz an ihrer schmalsten Stelle und fungiert als wichtige Verbindung zwischen den Einkaufsstraßen von St. Lorenz und dem lebhaften Hauptmarkt in der Altstadt von Nürnberg. Diese Verbindung von St. Sebald nach St. Lorenz wurde zwischen 1596 und 1598 erbaut. Der Neubau war nötig, weil ein Hochwasser die vorherige Brücke zerstörte. Die Gesamtlänge beträgt 61 Meter bei einer Breite von 15,3 Metern. Das Mauerwerk besteht aus rötlichem Burgsandstein. Die Fleischbrücke ist eine Natursteinbogenbrücke mit einem flachen Bogen, der eine lichte Weite von 27 Metern und eine Pfeilhöhe von 4,2 Metern hat. Sie hatte zu ihrer Bauzeit die größte Spannweite einer Steinbogenbrücke in Deutschland – und ist bis heute praktisch unverändert. Die Fleischbrücke steht unter Denkmalschutz.

Die älteste Brücke an dieser Stelle wurde um 1200 errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung der Fleischbrücke stammt aus dem Jahr 1335. Ein Fleischhaus in der Nähe gab der Brücke ihren Namen. Die Brücke wurde mehrmals durch Brände und Hochwasser zerstört und wieder aufgebaut, wobei im Jahr 1487 eine Steinbrücke mit einem Mittelpfeiler und zwei Bögen erbaut wurde. Nach schweren Schäden durch Hochwasser im Jahr 1595 wurde beschlossen, die Brücke abzureißen und neu zu bauen.

So entstand die Fleischbrücke, die du heute noch bei einem Besuch in der Nürnberger Altstadt siehst. Der Neubau begann im März 1596 und wurde von Peter Carl, Jakob Wolff der Ältere und Wolf Jacob Stromer geplant und durchgeführt. Die fertiggestellte Brücke im Jahr 1598 hatte einen flachen Bogen ohne Mittelpfeiler, um das Durchflussprofil nicht zu verkleinern. So konnte an der schmalen Stelle der Pegnitz am meisten Wasser abfließen. Die heutige Fleischbrücke besitzt eine lichte Weite von 27 Metern und eine Pfeilhöhe von 4,2 Metern, was einem Pfeilverhältnis von 1:6,4 entspricht.

Die Brücke hat eine klare, schlichte Gestaltung und ist außer dem Ochsenportal mit nur zwei Kanzeln in der Mitte verziert, auf denen die steinernen Wappen der damaligen Stadtregierung angebracht sind. Die lateinische Inschrift am Portal besagt: „Omnia habent ortus suaque incrementa sed ecce quem cernis nunquam bos fuit hic vitulus“, was bedeutet: „Alle Dinge haben einen Anfang und ein Wachstum, aber siehe: Niemals ist der Ochse, den du hier siehst, ein Kalb gewesen“.

Ein besonderes Merkmal ist, dass die Fleischbrücke seit 1865/67 als Ausgangspunkt für die Vergabe von Hausnummern in Nürnberg dient. Von hier werden die Hausnummern entlang der Straße nach oben gezählt. Am 10. Juni 2011 erhielt die Fleischbrücke in Nürnberg die Auszeichnung als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ von der Bundesingenieurkammer. Diese Anerkennung würdigt die herausragende ingenieurtechnische Leistung und das historische Erbe, das die Brücke repräsentiert. Die Brücke ist nicht nur ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk, sondern hat auch eine unvergleichliche Aura, die die Besucher in die reiche Geschichte der Stadt eintauchen lässt. Eingebettet in die bezaubernde Altstadt bietet die Fleischbrücke eine schöne Aussicht auf die Umgebung und die sanft fließende Pegnitz. Bleib unbedingt einmal auf diese Brücke stehen, wenn du hier bist. Die meisten Besucher merken nichts von der besonderen Brücke.

Zusammenfassung Fleischbrücke

Die Fleischbrücke ist eine historische Steinbogenbrücke in Nürnberg, die über die Pegnitz führt und eine bedeutende Verbindung zwischen den Stadtteilen St. Sebald und St. Lorenz darstellt. Diese architektonische Meisterleistung wurde zwischen 1596 und 1598 erbaut, um eine vorherige Brücke zu ersetzen, die durch Hochwasser zerstört worden war.

Das bemerkenswerteste Merkmal der Fleischbrücke ist ihr flacher Bogen, der zu der Zeit ihrer Errichtung eine der größten Spannweiten einer Steinbogenbrücke in Deutschland darstellte. Mit einer lichten Weite von 27 Metern und einer Pfeilhöhe von 4,2 Metern überspannt sie die Pegnitz an ihrer schmalsten Stelle. Die Brücke wurde ohne Mittelpfeiler konstruiert, um das Durchflussprofil nicht zu beeinträchtigen, was zu dieser Zeit eine innovative Lösung darstellte.

Die Fleischbrücke ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein bedeutendes Element des städtischen Lebens in Nürnberg. Sie verbindet nicht nur die Einkaufsstraßen von St. Lorenz mit dem belebten Hauptmarkt, sondern dient auch als historische Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen. Ihr Standort an einem der zentralen Punkte der Altstadt macht sie zu einem beliebten Ort für Besucher, die die Brücke überqueren, um das pulsierende Treiben der Stadt zu erleben.

Diese Brücke, die eine Geschichte von Innovation und Beständigkeit erzählt, ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein Symbol für die Verbundenheit der verschiedenen Teile der Stadt Nürnberg. Ihre einzigartige Bauweise, die imposante Spannweite und ihre strategische Lage machen die Fleischbrücke zu einem unverzichtbaren Teil des kulturellen Erbes der Stadt und zu einem Ort, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet.

Häufige Fragen

Was ist die Fleischbrücke?

Die Fleischbrücke ist eine historische Steinbogenbrücke in Nürnberg, Deutschland, die über die Pegnitz führt. Sie verbindet die Stadtteile St. Sebald und St. Lorenz und gilt als eines der bedeutendsten Brückenbauwerke der Spätrenaissance in Deutschland.
Ursprünglich im 13. Jahrhundert errichtet, wurde die Brücke mehrmals aufgrund von Bränden und Hochwasserereignissen zerstört und wiederaufgebaut. Die heutige Version der Fleischbrücke entstand im späten 16. Jahrhundert, zwischen 1596 und 1598, als ein Neubau ohne Mittelpfeiler geplant wurde, um das Durchflussprofil der Pegnitz nicht zu beeinträchtigen.
Das Bauwerk besteht aus rötlichem Burgsandstein und weist eine beachtliche lichte Weite von 27 Metern und eine Pfeilhöhe von 4,2 Metern auf. Es ist schlicht gestaltet, abgesehen von einigen Verzierungen wie dem Ochsenportal und den Wappen der damaligen Stadtregierung auf zwei Kanzeln in der Mitte der Brücke.
Die Fleischbrücke hat nicht nur eine historische Bedeutung als ein über Jahrhunderte bestehendes Bauwerk, sondern wurde auch aufgrund ihrer ingenieurtechnischen Meisterleistung als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ von der Bundesingenieurkammer ausgezeichnet. Sie ist nicht nur ein Verbindungsweg über die Pegnitz, sondern auch ein Symbol für die Baukunst und Ingenieursfähigkeiten vergangener Zeiten.

Wie lang ist die Fleischbrücke?

Die Fleischbrücke in Nürnberg hat eine Gesamtlänge von 61 Metern. Dies umfasst die komplette Länge der Brücke von einem Ende zum anderen, einschließlich ihrer architektonischen Struktur und der Fläche, die sie über die Pegnitz spannt.

Woher hat die Fleischbrücke ihren Namen?

Die Fleischbrücke in Nürnberg hat ihren Namen von einem nahegelegenen Fleischhaus, das in ihrer unmittelbaren Nähe stand. Hier wurde direkt neben der Pegnitz geschlachtet. Die Abfälle der Schlachterei entsorgte man damals in der Pegnitz. Das war nicht nur in Nürnberg so, sondern auch in anderen europäischen Städten in Europa. In Florenz wohnten die Fleischer samt ihrer Läden sogar auf einer Brücke, der berühmten Ponte Vecchio.

Wo finde ich diese Brücke in Nürnberg?

Die Fleischbrücke befindet sich in der Altstadt von Nürnberg und überspannt die Pegnitz, einen Fluss, der durch die Stadt fließt. Sie verbindet die Stadtteile St. Sebald und St. Lorenz. Der genaue Standort der Brücke liegt südlich des Hauptmarktes und kann leicht zu Fuß von verschiedenen zentralen Orten in der Altstadt erreicht werden.
Wenn du dich in der Nähe des Hauptmarktes oder der Einkaufsstraßen von St. Lorenz befindest, kannst du zur Fleischbrücke gelangen, indem du den Weg entlang der Pegnitz suchst. Die Brücke ist eine bekannte Sehenswürdigkeit in Nürnberg und daher in den meisten Stadtführern oder Karten der Altstadt eingezeichnet. Ein Spaziergang entlang der Pegnitz oder durch die Altstadt wird dich zur Fleischbrücke führen, wo du die beeindruckende Architektur und die reiche Geschichte dieses historischen Bauwerks erleben kannst.

Was hat es mit dem Ochsen und dem Ochsenportal auf sich?

Das Ochsenportal ist ein markantes Merkmal der Fleischbrücke in Nürnberg. Es befindet sich am nördlichen Brückenkopf und zeigt ein steinernes Relief eines Ochsen auf einem steinernen Torbogen.
Die Inschrift über dem Ochsen lautet auf Latein: „Omnia habent ortus suaque incrementa sed ecce quem cernis nunquam bos fuit hic vitulus“, was übersetzt bedeutet: „Alle Dinge haben einen Anfang und ein Wachstum, aber siehe: Niemals ist der Ochse, den du hier siehst, ein Kalb gewesen.“
Das Ochsenportal und die Inschrift haben symbolische Bedeutungen. Es wird angenommen, dass diese Inschrift und das Ochsenmotiv darauf abzielen, eine moralische oder symbolische Botschaft zu vermitteln, die die Vergänglichkeit oder Unumkehrbarkeit des Lebens oder der Zustände verdeutlicht.

Welche besonderen Brücken gibt es noch in Nürnberg?

Nürnberg verfügt über mehrere besondere Brücken, die aufgrund ihrer Architektur, Geschichte und ihrer Rolle als Wahrzeichen der Stadt bekannt sind. Hier sind zwei weitere bemerkenswerte Brücken neben der Fleischbrücke:
Kettensteg: Der Kettensteg ist eine Fußgängerbrücke über die Pegnitz in Nürnberg. Sie ist eine der ältesten Hängebrücken Deutschlands und hat ihren Namen von den Ketten, die zur Befestigung der Brücke verwendet wurden. Diese Brücke wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Der Kettensteg ist nicht nur funktional, sondern auch ein architektonisches Wahrzeichen der Stadt.
Henkersteg: Der Henkersteg ist eine weitere Fußgängerbrücke über die Pegnitz in Nürnberg. Diese Brücke verbindet die Altstadt mit der Pegnitzinsel. Ursprünglich wurde sie im Mittelalter erbaut und diente dazu, den Henkern den schnellen und diskreten Zugang zur Burg zu ermöglichen. Heute ist der Henkersteg eine beliebte Fußgängerbrücke, die von Einheimischen und Touristen genutzt wird, um die Pegnitz zu überqueren und verschiedene Teile der Stadt zu erkunden.
Diese Brücken, darunter der Kettensteg und der Henkersteg, sind neben der Fleischbrücke einige der markanten Bauwerke in Nürnberg, die nicht nur praktische Funktionen erfüllen, sondern auch ein Teil des historischen Erbes und der Identität der Stadt sind.

Lohnt sich ein Abstecher zur Fleischbrücke?

Ja, ein Besuch der Fleischbrücke in Nürnberg lohnt sich definitiv. Die Brücke ist nicht nur ein bedeutendes historisches Bauwerk, sondern auch ein architektonisches Juwel, das eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt spielt. Hier sind einige Gründe, warum sich ein Abstecher zur Fleischbrücke lohnt:
Historische Bedeutung: Die Fleischbrücke ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Baukunst der Spätrenaissance in Deutschland. Sie hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, und war ein wichtiger Verbindungsweg zwischen verschiedenen Stadtteilen.
Architektonische Schönheit: Die Brücke mit ihrem steinernen Bogen und dem Ochsenportal ist architektonisch eindrucksvoll gestaltet. Ihre klare und schlichte Struktur macht sie zu einem visuellen Highlight inmitten der Altstadt von Nürnberg.
Kulturelles Erbe: Als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet, ist die Fleischbrücke ein bedeutendes kulturelles Erbe, das Einblicke in die Baukunst und Geschichte vergangener Zeiten bietet.
Atmosphäre und Umgebung: Die Brücke liegt in einer charmanten Umgebung, umgeben von der malerischen Altstadt und der Pegnitz. Es ist ein großartiger Ort, um die Atmosphäre der Stadt zu erleben und die Schönheit ihrer Umgebung zu genießen.
Fotomöglichkeiten: Für Fotografen bietet die Fleischbrücke eine großartige Kulisse für stimmungsvolle und historische Bilder. Die Brücke selbst sowie ihre Umgebung sind beliebte Motive für Fotografien. Den besten Blick hast du vom oberhalb liegenden Parkplatz.

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